Eine Magersucht fällt Außenstehenden meist dadurch auf, dass die Betroffenen sehr wenig essen und mit dem, was sie täglich essen, deutlich unter der benötigten Kalorienmenge bleiben. Die Betroffenen verlieren über einen längeren Zeitraum viel Gewicht und sind deutlich untergewichtig, nehmen sich selbst jedoch als dick wahr. Viele kochen gern für andere, essen selbst jedoch kaum etwas mit und achten sehr genau auf die Kalorienmenge, die sie über die Nahrung zu sich nehmen. Sie ernähren sich zum Teil sehr einseitig und meiden z.B. Lebensmittel, die Fett enthalten. Die meisten neigen zu Hyperaktivität, sind ständig in Bewegung und treiben sehr viel Sport.
Eine Bulimie ist schwieriger zu erkennen, da die Anzeichen weniger deutlich sind, dennoch gibt es einige Verhaltensweisen, die darauf hinweisen könnten und bei denen man aufmerksam werden sollte. Kennzeichnend für eine Bulimie sind regelmäßige Heißhunger-attacken mit anschließendem Erbrechen. Diese werden von den Betroffenen oft lange Zeit geheim gehalten, auffallend ist jedoch, wenn die Betroffenen nach dem Essen regelmäßig die Toilette aufsuchen. Über einen längeren Zeitraum gesehen kann das Gewicht beträchtlich schwanken. Es gibt eine Reihe von Methoden, mit denen die Betroffenen versuchen zu verhindern, dass sie zunehmen. Neben dem Erbrechen zählen dazu unter anderem der Missbrauch von Abführmitteln, zeitweilige Hungerperioden und extreme sportliche Betätigung.
Grundsätzlich gilt: Je früher eine Essstörung richtig erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf Heilung.
Die kognitive Verhaltenstherapie bei Magersucht und Bulimie hat zum Ziel, dass sich das Essverhalten wieder normalisiert und die Betroffenen in der Lage sind, ihr Leben und grundlegende Probleme oder
Konflikte zu bewältigen. Es werden ihnen sowohl ein besseres Verständnis der Störung als auch konkrete Verhaltensweisen zur Verhinderung eines Rückfalls vermittelt. Im Laufe der Therapie entwickeln
sie mit Unterstützung des Therapeuten ein gesünderes Essverhalten, gewinnen wieder mehr Selbstkontrolle und finden andere Lösungswege für Probleme, die mit der Essstörung in Verbindung stehen.
Weiterhin geht es darum, negative Einstellungen gegenüber Gewicht und Essen zu verändern und unangemessene Gefühle zu kontrollieren. Es ist meist sinnvoll, dass auch die Familie in die Therapie mit
einbezogen wird.