Wie oft soll geübt werden?
Nach Möglichkeit jeden Tag.
Wie lange soll geübt werden?
Entweder 15 Minuten oder 15 Zeilen oder 15 Karteikarten.
Wann sollen wir üben?
Am besten an einem bestimmten Zeitpunkt im Familienalltag (z.B. direkt nach dem Mittagessen).
Sollen wir auch am Wochenende und in den Ferien üben?
Grundsätzlich ja.
Gibt es auch Ausnahmen?
Selbstverständlich. Sie entscheiden, wenn Ihr Kind an einem Tag nicht üben muss/ soll (bspw. Geburtstag, Krankheit, Reisestrapazen, Urlaub).
Müssen wir Punkte abziehen?
Das Belohnungssystem ist als Vorschlag und als Empfehlung zu betrachten. Wenn Sie keine Punkte abziehen wollen, ist das auch in Ordnung.
Soll mein Kind immer die ganze Zeile ausschreiben?
Das hängt vom Inhalt der Karteikarte ab. Grundsätzlich soll der Inhalt einer Karteikarte in eine Zeile geschrieben werden. Manche Karteikarten enthalten so viele Wörter, dass es nicht in eine Zeile passt; dann wird in der nächsten Zeile (Achtung: immer eine Zeile freilassen) weitergeschrieben.
Warum soll mein Kind beim Schreiben mitsprechen?
Es ist eine zusätzliche Kontrollstrategie. So wird kein Buchstabe ausgelassen und kein Buchstabe zusätzlich hinzugefügt, der lautlich nicht ins Wort passt. In der Schule kann das Kind flüstern. Wichtig ist, dass absolut exakt mitgesprochen wird. Schon die kleinste Abweichung führt dazu, dass diese Kontrollstrategie wirkungslos wird.
Darf mein Kind einen Fehler ausbessern?
Grundsätzlich sollte ein fehlerhaftes Wort immer durchgestrichen und neu geschrieben werden (entweder dahinter oder darüber).
Warum soll mein Kind immer eine Zeile frei lassen?
Damit es Fehler besser ausbessern kann. Außerdem ist es viel übersichtlicher. Drittens ist das Heft schneller voll und das wirkt sich positiv auf die Motivation aus.
Warum soll mein Kind mit einem Bleistift schreiben?
Das Schriftbild sieht meist mit Bleistift viel besser aus. Die Lesbarkeit ist dadurch höher. Ein richtig geschriebenes Wort prägt sich besser ein (Gedächtnisspur wird stärker gebahnt). Die Motivation steigt.
Was geschieht mit dem voll ausgefüllten Schreibpass?
Bitte heben Sie den voll ausgefüllten Schreibpass auf und geben Sie uns diesen. Wir benötigen die Daten für die Evaluationsstudie. Sie bekommen im Tausch einen neuen Schreibpass von uns.
Gibt es Informationen im Internet?
Ja, unter www.wortschatztraining.de.
Können wir einen neuen Schreibpass im Internet herunterladen?
Ja, unter dem Reiter „Downloads“ im geschützten Bereich der Homepage.
Wie bekommen wir neue Karteikärtchen?
Über die Schule oder per Post.
Wie hoch sollte die Belohnung sein?
Es muss keine materielle Belohnung sein. Sie kennen Ihr Kind selbst am besten. Ihr Kind soll eine kleine Anerkennung für die geleistete Arbeit bekommen. Es kann ein gemeinsamer Ausflug, ein Kuchen, ein Kinobesuch oder etwas anderes sein. Die Belohnung sollte nicht überdimensioniert sein und sollte im Wert bei jeder Belohnungsstufe etwa gleich hoch sein.
Wie sind die Belohnungsstufen gestaffelt?
Siehe Handbuch. Grundsätzlich steigert sich die Punktezahl von Stufe zu Stufe, sodass immer mehr Punkte gesammelt werden müssen, um die jeweils nächste Stufe zu erreichen. Ab der 5. Stufe beginnt es wieder von vorne mit einer geringen Punktezahl (zur Motivationssteigerung).
Das Material ist viel zu leicht. Nützt das Training überhaupt etwas?
Ja. Jedes Mal, wenn ein Wort bzw. ein Wortstamm richtig geschrieben wird, wird eine sogenannte Gedächtnisspur gelegt/gebahnt. Je häufiger diese Gedächtnisspur gelegt/gebahnt wird desto geringer ist in der Folge die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers, wenn die mit der Gedächtnisspur verbundene Information eigenständig abgerufen werden soll. In der Schule ist eine andere Situation als zu Hause. Es wirken sogenannte Störfaktoren (Zeit-, Noten-, Leistungsstress, Konzentration auf andere aufgabenrelevante Dinge: z.B. Grammatik, Inhalt bei einem Aufsatz; zusätzlich ggf. tagesaktuelle Faktoren: Müdigkeit, Ärger, Prüfungsangst, Aufmerksamkeitsprobleme, Unruhe in der Klasse…). Diese Störfaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines fehlerhaften Abrufs der gespeicherten Information. Wenn nun aber die Gedächtnisspur sehr „stark“ ist, so können Störfaktoren besser kompensiert werden und die Fehlerwahrscheinlichkeit sinkt.
Können Sie uns das Material schon geschnitten geben?
Der Wortschatz ist nach Schwierigkeitsstufen geordnet (Basis A bis Aufbau C). Um individuell besser auf Sie und Ihr Kind eingehen zu können, sind die Karteikärtchen in 16er-Blöcken innerhalb eines Wortschatzes zusammengefasst (jeweils eine DinA 4 Seite). Die individuelle Betreuung (Mischung von leichten und anspruchsvolleren Karten, die zudem unterschiedliche Anfangsbuchstaben haben) würde nicht mehr möglich sein (weil es viel zu aufwendig wäre), wenn die Karten vorher von uns ausgeschnitten würden.
Was soll ich tun, wenn mein Kind einen Fehler macht?
Siehe Handbuch.
Ist eine zusätzliche Therapie sinnvoll?
Das hängt von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich sollte eine Lerntherapie gemacht werden, wenn das Kind unter einer Legasthenie (Lese-/ Rechtschreibstörung) leidet. Zusätzlich sollte das Kind täglich zu Hause üben (z.B. mit dem Wortschatztraining). Falls Sie eine Therapie machen möchten, sprechen Sie vor Beginn der Therapie mit dem Therapeuten, ob er zusätzliche Hausaufgaben für Ihr Kind vorsieht. In dem Fall wären tägliche Hausaufgaben und das Wortschatztraining zu viel für Ihr Kind. Aus unserer Erfahrung stellt ein explizites Lernen in der Therapie und ein ergänzendes implizites Lernen zu Hause die beste Variante im Kampf gegen die Legasthenie dar.
Was ist implizites Lernen?
„Lerning by doing“. Wir haben viele Dinge quasi nebenbei gelernt (es heißt z.B. „die Sonne“ und nicht „der Sonne“; die Gedächtnisspur ist so fest gebahnt, dass sich eine Abweichung falsch anhört). Nach diesem Lernprinzip (Bahnen von Gedächtnisspuren durch Wiederholung) funktioniert auch das Wortschatztraining. Sie müssen Ihrem Kind nicht die Regeln erklären. Die Art und Weise, auf die geübt wird und die Art der Zusammenstellung und der Präsentation des Materials führen dazu, dass wichtige Regeln unseres Rechtschreibsystems nebenbei, implizit, gelernt werden. (Bsp.: kalt – kälter – am kältesten: kalt mit „t“, kälter mit „ä“ einfach nur durch die Ableitung)
Was ist explizites Lernen?
Lernen wie meist in der Schule oder wie in der Legasthenie-Therapie. Es wird eine Regel erklärt. Diese muss verstanden werden. Im Anschluss wird der Transfer in den Alltag eingeübt. Diese Lernform macht oftmals nicht so viel Spaß, muss aber dennoch sein und ist auch sinnvoll.