Borderline

Es handelt sich bei Borderline um eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine hohe emotionale Instabilität gekennzeichnet ist. Diese Instabilität äußert sich in „chaotischen“ zwischenmenschlichen Beziehungen (Wechsel zwischen großer Bewunderung und starker Verachtung des Gegenübers) und in extremen Schwankungen der Stimmungen und des Selbstbildes. Oft treten zusätzlich Impulsivität (z.B. Geldausgeben, Sexualität, Essanfälle, Substanzmissbrauch) und selbstverletzendes Verhalten (z.B. Schneiden mit einer Rasierklinge) auf. Die betroffenen Jugendlichen empfinden meist ein chronisches Gefühl der Leere und eine übermäßig starke Wut oder leiden unter der Unfähigkeit, Zorn oder Ärger zu kontrollieren.

 

 

Ursächlich wird eine genetisch-biologisch vorliegende Anfälligkeit angenommen. Kommen ungünstige Lernerfahrungen im Verlauf des Lebens (z.B. in Form fehlender wahrgenommener Anerkennung durch Bezugspersonen) hinzu, wird eine Störung der Emotionsregulation ausgelöst, die zu den oben beschriebenen Symptomen führt.


Da oft zusätzlich zu einer Borderline-Persönlichkeitsstörung andere psychische Störungen auftreten (z.B. Depression, Angststörungen, Essstörungen, Schlaf-störungen, Suizidalität), ist es von großer Bedeutung, diese im Rahmen der therapieeinleitenden Diagnostik zu erkennen und im späteren Verlauf der Therapie mitzubehandeln.

 

Im Rahmen einer Psychotherapie werden die Problembereiche Affektregulation, Selbst und Selbstbild, psychosoziale Integration, kognitive Funktionsfähigkeit und die Verhaltensebene bearbeitet. Es findet u.a. ein Fertigkeitentraining statt. Dabei sollen die innere Achtsamkeit geschult und die Stresstoleranz erhöht werden. Es wird ein angemessener Umgang mit den eigenen Gefühlen trainiert. Des Weiteren sollen die zwischenmenschlichen Fertigkeiten und der Selbstwert verbessert werden. Dies geschieht in der Regel unter Einbezug der Eltern und der Familie. Das Umfeld wird angeregt, die gelernten Fertigkeiten des/ der Jugendlichen zu unterstützen und zu festigen und so einen Transfer in den Alltag zu erleichtern. Außerdem kennzeichnet sich die Therapie u.a. durch so genannte Validierung oder Bestärkung des/ der betroffenen Jugendlichen aus.

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